Bildquelle: http://www.skytours.ch/gallery/travelhouse/header/kanada/british-columbia/british-columbia-1.jpg

Freitag, 5. August 2011

Ein paar abschließende Worte...

Ich habe versprochen, noch einen letzten Eintrag zu machen und diesen Blog nicht unvollendet zu lassen.

Nun sind wir inzwischen über ein halbes Jahr wieder in Deutschland und es hat sich vieles geändert. Aber kommen wir zur Ankündigung vom letzten Eintrag..

Unsere letzten Wochen in Kanada waren fantastisch!Wir hatten ein Auto und sind damit durch die Gegend gefahren,um so viel wie möglich vom Land zu sehen. Dabei mussten wir nur ein einziges Mal in einem Hostel übernachten..sonst gab es immer Freunde oder Verwandte, bei denen wir bleiben konnten. Wir haben also in den 5 Wochen, in denen wir das Auto hatten, ca. 4000km zurückgelegt. Wir sind bei Glatteis, mit Handschuhen, durch Schneewehen und bei einer Sicht von ungefähr 1/2m gefahren, mitten in irgendeinem Nationalpark im Schnee stecken geblieben und haben mehrere rehartige Tiere auf der Straße gesehen. Es war ein Abenteuertrip,wie man sich ihn vorstellt. :)

Wir waren auch zweimal im Skiurlaub- Alex hat das Skifahren gelernt und ich habe wieder genug Selbstvertrauen entwickelt, um allein zu fahren..Endete auch promt damit, dass ich-im Schnee steckend zwischen Bäumen-von zwei Snowboardern und der Bergwacht gerettet werden musste.Großartig! :) (Keine Angst-es ist nichts passiert!)

Wir haben den kanadischen Winter erleben dürfen- die tiefsten Temperaturen hatten wir um Weihnachten rum mit -37°C (etwas frisch..).Wir haben Schneemassen gesehen (sogar ein Auto,von dem nur noch die Antenne rausgeguckt hat) und die Edmontonsche Straßenreinigung bewundern dürfen..genau wie die Calgarische..nichts hat so richtig funktioniert und es lag einfach viel zu viel Schnee auf den Straßen. Dabei möchte man doch meinen, dass die damit umgehen können. Nun ja..

Der Rückflug nach Deutschland war ziemlich anstrengend..Wir sind abends losgeflogen nach einem eiegnisreichen Tag,an dem wir schon um 6Uhr morgens aufgestanden waren..Außerdem kam zur Anstrengung des unglaublich langen Fluges noch die verzwickte Gefühlslage hinzu..
Natürlich hab ich mich riesig gefreut, wieder nach Hause zu fliegen, immerhin hatte ich meine Familie und meine Freunde schon über 5 Monate nicht mehr gesehen. Aber es hat mich auch wirklich richtig traurig gemacht. Ich habe in den 5 Monaten dort wirklich das Land und die Leute schätzden gelernt (das Brot eher weniger), habe neue Freunde gefunden und einen riesigen Haufen von Erfahrungen gemacht. Dieses Land, das uns so gastfreundlich aufgenommen hatte,wieder zu verlassen und dabei zu wissen, dass es vermutlich ein Weilchen dauern wird, bis man wiederkommt, dass man die meisten Menschen,die man getroffen hat,womöglich nie wieder in seinem Leben sehen wird..sowas kann einem ein bisschen die gute Laune verderben..

Im Endeffekt überwog dann aber in Berlin am Flughafen erstmal die Freude, als ich meine Mama und meine Schwester gesehen habe. Und als ich sie endlich wieder umarmen konnte. Und sie mir im Auto ein richtiges, echtes Brötchen mit Nutella in die Hand gedrückt haben-da hab ich mich nicht mehr so verloren gefühlt.Da war ich einfach nur froh,wieder zu Hause zu sein.

Aus dem Auslandsaufenthalt habe ich unglaublich viel mitgenommen,an das ich mich wohl für immer erinnern werde, das mir auch immer irgendwie helfen wird, neue, unbekannte und vielleicht auch schwierige Situationen zu meistern.
Es war eine wirklich wolle Zeit dort, die ich nicht missen möchte, auch wenn mich ab und zu einiges gestört hat. Aber so ist das eben. Es war wirklich toll, diese Erfahrung machen zu dürfen. Und somit schließe ich diesen Blog mit dem guten Rat an alle Unentschlossenen (und auch an die Entschlossenen):
So ein Auslandsaufenthalt ist das BESTE,was man machen kann. An die besorgten und traurigen Eltern: Schneller wird ein Kind nicht erwachsen (so ein bisschen zumindest) und selbstständig. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass es wiederkommt, denn zu Hause ist es eben nun doch am schönsten.

Ein letztes kanadisches Bild und dann heißt es BYE BYE und bis zum nächsten Mal
(..wenn es wieder heißt "Josi goes to xxx" ;) )



Mit diesem wahnsinnigen Sonnenuntergang hat uns Kanada verabschiedet.. (Im Hintergrund sieht man die Rocky Mountains)


Wer noch nicht genug von Kanada und Nanaimo hat- hier weiterlesen:
http://colleeneschricht.wordpress.com

Mittwoch, 26. Januar 2011

Oh weh, ich bin wohl ein wenig nachlässig gewesen

So, hier nun nach 2 Monaten SILENCE endlich mal wieder ein Eintrag von mir.Mannomann, jetzt muss ich aber wirklich viel aufholen!
Ich werde wohl von ganz vorn beginnen und versuchen, alles so lebhaft wie möglich zu schildern.

Also..
Chapter 1- Die letzten Wochen in Nanaimo

Tja, was soll man groß sagen, ich musste gefühlte 1000 Seiten Essays schreiben, sowie Klausuren und einen Grammartest und gleichzeitig noch die üblichen Hausaufgaben erledigen. Ich habe also mehrere Wochen (tatsächlich) in der Bibo verbracht.Sogar Samstage und Sonntage! Blöderweise gibt es auch noch sowas wie ein "Leben" (ich weiß,es klingt verrückt) und so genannte "Freunde" wollten auch noch die letzten Tage mit mir verbringen. Einmal mehr habe ich mir da gewünscht,dass ein Tage einfach 48 Stunden hat..Naja, ich habe es überlebt (offensichtlich) und alles gut überstanden.

Lea, Monja, Kerstin und ich hatten beschlossen,noch unsere eigene,kleine Weihnachtsfeier zu machen, also haben wir ein Lebkuchenhaus-Set,sowie Kinderpunsch-Zutaten gekauft und los ging es- WIr haben uns gefreut wie die Schneekönige (nein, auch Kanada hat mich nicht politisch korrekt gemacht) und haben unser Lebkuchenhaus gebaut und verziert,um es dann auseinanderzubrechen und zu essen. Eine riesige Freude!!!
Am 17.12. war Jeroen's Geburtstag und wir hatten eine Überraschungsparty in einem Sushirestaurant für ihn organisiert.Er hatte sich wirklich sehr gefreut und war mehr als zufrieden mit dem Menü,das wir für ihn haben zusammenstellen lassen.Sein Bruder war am Tag zuvor gekommen und so war tatsächlich die gesamte Familie da. Unsere Araber hatten sich allerdings vorher verdünnisiert,sodass sie nicht da waren..
Am 18.12. hat Cornelia für uns ein Abschiedsdinner veranstaltet- es gab Fondue!Und zwar normales und Käsefondue als Hauptgang, sowie Schokofondue zum Nachtisch!Klasse!!Danach war uns allen ziemlich schlecht,aber lecker war's trotzdem.
Am Sonntag (19.12.) war dann Weihnachtskantate in der Kirche. Die ganze Familie war da, sowie Freunde, denn Jeroen hatte ein Solo, das keiner verpassen wollte. Nach dem Gottesdienst fing dann Cornelia plötzlich an, alle möglichen Leute anzusprechen und einzuladen..Tja,es führte dazu,dass 20 Leute nach der Kirche noch mit zu uns kamen und Alex,Jeroen,Hans und ich umhergescheucht wurde,um alles aufzubauen und Essen zu präparieren.Zum Glück blieben alle nicht allzu lang,es war nämlich wirklich hektisch.Komischerweise war Cornelia danach fix und alle,wo doch alle anderen die Arbeit getan hatten...
Nach dem stressigen Lunch war ich noch mit Lea und Monja auf einen letzten Tim-Hortons-Kaffee verabredet..Ach,war das traurig.Wir haben uns dann alle ganz lang verabschiedet,haben Tränen vergossen und irgendwann mussten wir auch gehen,da wir alle noch nicht gepackt hatten..Komischerweise schien nämlich der 20.12. der Abschiedstag für die meisten deutschen Austauschstudis zu sein. Tja, so haben auch Alex und ich dann den Abend des 19. hauptsächlich mit Kofferpacken verbracht und sind früh schlafen gegangen...

Chapter 2- Edmonton, wir kommen!!

Am Morgen des 20.12. wurden Alex und ich gemeinsam mit unseren 4 Koffern, unseren 2 Rucksäcken und 2 Laptoptaschen, sowie meiner Handtasche vom Beach Drive abgeholt und zum Flughafen von Nanaimo gebracht. Ja, dieser Flughafen lässt sich mit einem Wort ganz gut beschrieben: winzig. Wir kamen also an und konnten auch schon bald an den Gepäckschalter. Die nette Dame sagte uns nur unbeeindruckt,dass einige der Koffer zu viel wiegen und wir umpacken müssen.Gesagt,getan.Umgepackt,gewogen und gerechnet. Zusammen wogen alle Koffer exakt 200 Pfund, was bedeutet, dass jeder Koffer 50Pfund im Schnitt gewogen hat (Oh ja, ich habe nicht mal einen Taschenrechner gebraucht...). Das war absolut in Ordnung für die British-Airways-Dame am Berliner Flughafen auf unserem Hinflug.Aber nicht für die olle Schrapnelle in Nanaimo. Sie meinte nur vollkommen emotionslos,wir sollen doch bitte unsere Koffer nochmal umpacken,sonst müsse sie uns leider 70Dollar berechnen. OOOkaaaayyy!! Also nochmal.Zurück aus der Schlange,an die Wage,Koffer auf und umgepackt. Letzten Endes haben wir es tatsächlich geschafft,alle Koffer auf exakt 50Pfund zu kriegen und durften diese dann großzügigerweise in Empfang nehmen, um sie zum Gepäckförderband zu bringen..So haben wir also fast selbst unsere Koffer verladen, konnten dann in die eine Wartehalle gehen, die der Flughafen hatte und warteten dann stehend darauf,dass wir das Flugzeug besteigen konnten. Nun war es so,dass wir in Vancouver 20 Minuten Umsteigezeit hatten. 15 Minuten nachdem wir eigentlich in Nanaimo schon losgeflogen sein sollten,durften wir nun auch endlich ins Flugzeug und waren ein wenig besorgt,dass wir unseren Flug verpassen würden. War aber nicht so.Die Maschine war ja von der selben Gesellschaft und wartete auf uns.Dann gings auch schon los nach Edmonton,über die Berge, über die Zeitzonengrenze und immer die Sonne von der Seite. Im Landeanflug bekam ich dann meinen ersten Eindruck von Alberta- Flach. Groß. Weitläufig. Voll mit Schnee.

Gleichzeitig flötete uns der Pilot durch die Lautsprecher zu, Edmonton habe super Wetter: Sonnenschein (das sahen wir ja bereits), ein paar Schneeflöckchen und -27 Grad! Hlilfe!?
Tja,es war dann auch tatsächlich sehr kalt.
Caroline, Alex' älteste Cousine, hat uns vom Flughafen abgeholt und zur Wohnung der beiden anderen Cousinen Chelsea und Caitlin gebracht. Dort wartete ein kleines oranges Kätzchen auf uns,das Chelsea zu Weihnachten bekommen hat..Total niedlich.
Tja,so richtig viel Zeit zum Ausruhen und "Jetlag" überwinden (immerhin hatten wir 1 Stunde Zeitunterschied überwunden) hatten wir nicht, denn Caitlin hatte für uns eine Semesterabschluss/Willkommen in Alberta-Party organisiert. Uns Chelsea und ihre Freundinnen hatten schon nach ihrer letzten Klausur um 11 Uhr Morgens angestoßen. Als wir dann um 1 ankamen, wurde uns also auch sogleich Spiritus in jeglicher Form angeboten,den wir vorerst noch ablehnten.
An diesem Abend haben wir alle möglichen (Trink)Spiele, Worte und Dinge kennengelernt..Zum Beispiel Jello-shots... Das sind Kurze aus Wackelpudding,der mit Wodka zubereitet wurde... Ja,es gab sie in gelb und grün und vom Hörensagen wissen wir, dass manch einer später nochmal daran erinnert wurde. Offensichtlich waren alle sehr beeindruckt von meiner Standfestigkeit...Tja,aber am nächsten Morgen machte sich dann doch ein wenig die Dehydrierung bemerkbar. Gut,dass wir dann unser Auto abgeholt haben. Caitlin kam mit uns und lotste uns dann vom Verleih aus direkt nach St. Albert,einem Suburb von Edmonton.
Das bemerkenswerte an St.Albert ist,dass dieser Ort als einziges von katholischen Franzosen besiedelt wurde,während sonst überall Engländer waren... In St.Albert wohnt jedenfalls ein kleiner Teil von Alex' Verwandten- Uncle Paul mit Family!Die haben wir besucht und haben dort Lunch bekommen und viel,viel zu trinken. :)
Danach waren wir noch im örtlichen Museum(für ca.20 Minuten,alles in vollen Zügen ausschöpfend!) und in einem Café,denn es war wirklich EISKALT! Abends sind wir mit Caitlin zu Freunden von ihr gefahren. Dort sind wir gerodelt und wir hatten Raclette zum Abendbrot-lecker! Komischerweise war von uns keiner wirklich scharf darauf, Wein zum Raclette zu trinken :D
Nachdem wir zu Hause angekommen waren, kam dann noch Dustin, Caitlin's Freund vobei und wir haben noch ein wenig gequatscht. Am nächsten Morgen sind wir dann nach Barrhead gefahren, wo die Familie wohnt...

Von Weihnachten, Silvester und unseren Abenteuern im neuen Jahr gibt es dann a.s.a.p. einen neuen Eintrag!Es werden auch Fotos folgen.

Bis dahin wünsch ich euch erstmal was.

Alles Liebe,
Josi

Mittwoch, 24. November 2010

Juche, juche, juche, der erste Schnee!

So siehts aus. Es hat geschneit und Nanaimo ist im Chaos versunken. Mehr oder weniger.

Doch bevor ich dazu komme, möchte ich erstmal einige Missverständnisse aufklären, die durch meinen letzten Blogeintrag entstanden sind. Wie Alex schon kommentierte- wir verlassen Nanaimo vor Weihnachten, genau genommen am 20. Dezember. Dann geht es aber noch nicht nach Hause, sondern nach Edmonton, wo wir auf Alex' Verwandtschaft treffen, die uns dann mit zu sich nach Barrhead, 120 km von Edmonton entfernt, mitnehmen. Dort verbringen wir die Feiertage. Auch Silvester und Neujahr wird da gefeiert und anschließend gehen wir noch Ski fahren. Dann haben wir noch 3 Wochen Zeit,um uns ein bisschen Alberta und die Rockies anzugucken. Am 2. Februar gehts ab Calgary zurück. Am 3. sind wir wieder in Germany!
Dann noch eine Kleinigkeit, das Essen betreffend. Normalerweise ernähren wir uns echt relativ gesund. Wie sonst auch. Unsere Gastfamilie kocht für/mit uns und in der Uni kriegen wir auch nich nur Dogs and Fries. Und nein, bis jetzt hat noch keiner von uns zugenommen, soweit wir das ohne Waage beurteilen können. Die zuletzt beschriebene Woche war eine AUSNAHME und wird es auch bleiben. Wir haben ja weder im Lotto gewonnen noch das Bestreben, uns eine möglichst dicke Fettschicht für Alberta anzufuttern.
Ich hoffe,damit habe ich jetzt alle Ängste beseitigen und alle Fragen dahingehend beantworten können.

So, nun zu den neuen Sachen.

Ich möchte diesen Eintrag mit einer Titelunterschrift versehen:

WHAT MAKES A JOSI HAPPY

Philosophie
Ja,man mag es kaum glauben. Philosophie steht vielleicht nicht auf der Liste ganz oben, aber kommt chronologisch gesehen als Erstes!
Wir haben (endlich!!!) unser Midterm wiederbekommen und ich(!!!) habs einfach mal allen gezeigt. Ihr dürft mich ab jetzt mit Aristoteles ansprechen oder Descartes..nicht Nietzsche,bitte, aber sonst bin ich da auch ziemlich offen. Ich habe 25/26 Punkten!!!Das hat mich schon sehr stolz gemacht. Vor allem, weil ich zu einer "ganz kleinen Anzahl von Leuten" gehöre, laut Jim, dem Dozenten.

Schnee
Es fing ganz leise an, vom Himmel zu rieseln und dann immer mehr. Am Samstag waren bei uns nur einige Reste zu sehen, aber am Sonntag war selbst bei uns im Garten alles gezuckert (das ist schon bemerkenswert, da wir quasi direkt am Wasser wohnen). Da die Uni auf dem örtlichen Berg Mt. Benson liegt, war sie schon schön eingeschneit. Alle wurden schon ziemlich nervös, denn man erzählte, dass es bei Schnee schneefrei gäbe. So richtig geglaubt hat das keiner. Bis Montag. Morgens war noch ganz normal Uni. Dann kam der dicke Schnee:

(hier ein Bild, so gegen 12 Uhr auf dem Campus geschossen)

Es war schon wirklich ein wenig beängstigend, denn man konnte zeitweise vielleicht 10m weit gucken. Um 1 hatten Alex und ich unseren Kurs. Die Dozentin meinte gleich am Anfang, dass sie gerade eine mail erhalten habe, dass die Uni um 2 Uhr schließt. 1:15 klopft es an der Tür und die Sekretärin sagt, dass die mail wohl missverständlich gewesen sei, wir sollen doch bitte alle sofort gehen! Juhuuuu! Schneefrei. In Kanada. Gibts ja nicht! Wir fanden es super. Alex musste also nicht bis halb 9 in der Uni bleiben. So sind wir also gemeinsam nach Hause gefahren.
Abends war ich bei Lea eingeladen zum Harry-Potter-6-Gucken. Vorher haben wir aber noch die Nachrichten geschaut. Es herrschte eine Weltuntergangsstimmung unter den Nachrichtensprechern, die sich alle Horrorszenarien von kompletter Lahmlegung der Insel über Massenkarambolagen mit 100en Toten und feststeckenden Rettungsdiensten bis hin zu Haustiererfrierungen ausmalten. (Willkommen in Amerika!) Die Wetterfrau stand in einem animierten Schneesturm, während sie vor eisigen Windböen warnte, die in Nanaimo bis zu -18°C kalt waren. Auf meinem Weg nach Hause bin ich weder in Leas Einfahrt eingefroren, noch bin ich unter einem Schneeberg verschwunden, der Bambi-like auf mich drauffiel. Ich bin nur gerutscht, aber das ist nunmal so, wenn es um die Null Grad sind und der Schnee auf den Straßen immer wieder antaut und friert.

Backwaren
Dadurch, dass Alex und ich unverhofft am Montag früher Schluss hatten, haben wir einen Bus genommen, der uns an der Port Mall vorbei brachte, wo dann auch unser Anschlussbus kommt. Wir hatten aber noch 20 Minuten Zeit, also waren wir bei London Drugs (eine Drogerie mit Elektro-Abteilung, Apotheke und Kram). Ganz wichtig-in dieser Drogerie gibt es auch Kekse und anderes Gebäck. Dort habe ich folgenden Schatz entdeckt:



Ich war ganz aus dem Häuschen!Ich hatte mich schon auf eine Vorweihnachtszeit ohne Lebkuchen, Spekulatius, Weihnachtstee, Zimtsterne,... eingestellt. Aber wie es aussieht muss ich auch dieses Jahr nicht auf die beiden ersten Sachen verzichten (denn Spekulatius gab es auch). Leider gibts keinen wirklichen (erschwinglichen) Weihnachtstee, also hab ich schon Mama beauftragt, mir welchen zu besorgen, damit ich den dann im Februar trinken kann! :)


So, das war es auch schon für heute. Da gerade nichts in der Uni passiert, kann ich auch von da nicht viel erzählen. Heute Abend gehts zu Harry Potter und ich bin schon ganz aufgeregt! Morgen soll es 10cm Neuschnee geben. Das bedeutet auch eine ziemlich gute Chance auf schneefrei. Wäre ja...schön :)

Oh, und zum Schluss möchte ich euch eine kleine Diskussion mit meinem Philosophiedozenten nicht vorenthalten (für alle, die daran interessiert sind).

Jim stellte neulich folgende Frage:
Wenn man ein Musikstück spielt, wo geht es dann hin, wenn man aufhört zu spielen? Wo ist es dann?

[es folgt allgemeine Ratlosigkeit]

Er fragt weiter:
Wenn ich ein D auf dem Klavier spiele, was passiert mit ihm, wenn ich die Taste loslasse?

[Es folgt ein Versuch, die ganze Kiste physikalisch zu erklären. Wird von Jim mit 2 Argumenten ausgehebelt. Es folgt Schweigen]

Jim sagt:
Okay. Andere Frage. Wenn es draußen regnet sage ich "Es regnet gerade." Richtig?

[Erleichtertes zustimmendes Nicken, da man immerhin diese Frage beantworten kann und zeigen möchte, dass man aufpasst.]

Gut. Es regnet. Was ist dieses "es" im Satz?

[Schock. Die Studis können diese Frage nicht beantworten, dabei fing das Ganze doch so vielversprechend an..]

Kann jemand Spanisch hier im Raum?

[Ich nehme all meinen Mut zusammen und melde mich. Hoffentlich kann ich jetzt auch die Frage beantworten. Ich sage ihm gleich, dass ich nicht mehr sooo viel kann]

Jim fragt:
Kannst du den Satz übersetzen?

[Erleichterung.Puh. Kann ich!]

Ich:
Ja, kann ich. Está lloviendo.
[Jetzt wirds linguistisch. Und spannend. Weil ich Recht habe und er nicht. Er glaubt mir nur nicht, das ist das Problem.]

Jim:
Richtig. Está lloviendo." [schreibt es an, verkündet dann] "Es gibt in diesem Satz kein "es". Die Spanier sind so schlau, dass die kein "es" brauchen, um zu sagen dass "es" regnet.

[Oh,oh. Bitte stellt euch spannende Musik vor. Ich widerspreche. Bam bam baaaam.]

Ich:
Jim? Eigentlich gibt es da ein "es" in dem Satz. Man schreibt zwar kein Wort dafür, aber Spanisch ist eine Sprache, die Flexionsendungen (ich musste das mal schnell übersetzen.. :D) benutzt, deshalb ist das "es" in está enthalten.

[es ist still im Raum, man könnte eine Nadel fallen hören]

Ich könnte jetzt auch noch den Rest des Gesprächs aufschreiben, aber das is zu viel des Guten. Er hat mir jedenfalls nicht geglaubt, aber Alex hat mir auch nochmal bestätigt, dass ich Recht hatte. Lena? Jule? Marita? Nadja? Hatte ich,oder!? :D


Das war es dann aber wirklich. Zum Schluss noch ein Foto von mir und meiner Freude über den allerersten Schnee, der nicht mal auf der Straße liegen geblieben ist!

Sonntag, 14. November 2010

Wie die Zeit rennt.. einfach inkommensurabel!

Was passiert, wenn man einen fachwissenschaftlichen Text liest, der vom Zusammenhang zwischen Shakespeare's "The Tempest" (Der Sturm) und der Auseinandersetzung mit Kolonialismus im 17. Jahrhundert handelt? Richtig. Man ist verwirrt. Man arbeitet eine lange Zeit. Man bloggt nicht mehr. Und man muss viiiieeeleee Wörter nachgucken. Und das frustrierendste ist, wenn man dann beim Nachschlagen ein weiteres Fremdwort bekommt, das man auch wieder nachgucken muss. So also zum Beispiel incommensurable. Wer hätte gedacht, dass die deutsche Übersetzung dafür inkommensurabel ist? Tja,aber was mag das bedeuten? Also im Prinzip heißt das unvergleichbar. Aber warum eine einfache Übersetzung geben, wenn man das so schön unverständlich ausdrücken kann? Der Text war übrigens vollgestopft mit solchen Worten. Und 25 Seiten lang. Mmmh! Aber ich möchte ja unbedingt mein Final Paper über The Tempest und Kolonialismus machen. Selbst Schuld. Dafür musste ich letzte Woche ein "bibliography assignment" machen, indem ich mein Thema bekannt gebe, 5 Quellen dazu angebe und eine davon zusammenfasse. Hab ich mir natürlich den besten Text ausgesucht. Aber so ist das, keine weiteren Beschwerden.

So, das war auch ein Grund, warum ich jetzt schon 2 Wochen nichts mehr geschrieben habe. Ein anderer ist wohl, dass die Zeit hier so rennt und man doch noch sooo viel machen möchte.
Voller Erschrecken habe ich heute festgestellt, dass wir Nanaimo schon in 36 Tagen verlassen. Am Anfang kam mir die Zeit sooo lang vor.Und jetzt sind es nur noch 36 Tage??Oh mann, da kann man schon mal sentimental werden. Ein bisschen. Wir werden danach ja auch noch Spaß haben und tolle Leute kennenlernen (also ich, Alex kennt ja seine Verwandten) und unsere Families erwarten uns ja auch schon voller Sehnsucht zurück..(nicht wahr?) und wir sie auch. Aber trotzdem. Schon irgendwie traurig.

Aber hier ist keine Zeit zum Trübsalblasen. Wir werden unsere Zeit hier auch weiterhin genießen.
Nun gibt es aber eine Zusammenfassung der letzten Wochen.

Biedermann und die Brandstifter
Tja, wir haben uns letzten Freitag Kultur gegönnt. Die Theatergruppe, bestehend aus Schauspielstudenten der VIU, führte Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch auf, The Arsonists zu Englisch. Es war grandios!Wirklich!!! Wir waren begeistert. Das Unitheater war auch gut gefüllt. Und die Kanadier haben aus irgendwelchen, uns unerfindlichen Gründen permanent gelacht!!Also es war schon witzig gemacht, aber eigentlich sollte dieses Stück zum Nachdenken anregen. Naja, so ist das eben manchmal.

Rocky Horror Show
Am Samstag letzte Woche bin ich dann mit Justen und Freunden von ihm zur Rocky Horror Show gegangen. Eigentlich sollte jemand anders mitkommen, der aber abgesprungen ist, also hat Justen spontan an mich gedacht. Fand ich ja super! Habe dann an dem Abend auch gleich die örtliche "Szene" kennengelernt.. Naja, die Leute, die eben typischerweise zur Rocky Horror Show gehen. Es war fabelhaft. Justen und ich endeten auf der Bühne, den Time Warp tanzend, zusammen mit glitzernden Boys and Girls! :) Es war toll!
Danach wurde ich von einem verrückten Taxifahrer nach Hause gebracht, der sich beschwert hat, dass der Fahrer bezahlen muss, wenn er Fußgänger anfährt..Vertrauenserweckend!

Montag und Dienstag
War arbeiten für die Uni angesagt. Ich musste nicht nur den Kolonialismustext lesen, sondern auch einen Vorschlag für mein Final Paper im Writing-Kurs abgeben. Dort werde ich wohl über die Beeinflussung von Leuten durch unbewusste Mimik schreiben. Total interessant! Ist jetzt nicht unbedingt ein Thema, das einen sofort anspringt, wenn man darüber nachdenkt, worüber man wohl ein Essay schreiben kann. Aber wir mussten ein Buch lesen (The Tipping Point von Malcom Gladwell), in dem es darum geht, welche Ideen und Produkte warum wie erfolgreich geworden sind. Und da war unter anderem ein sehr interessanter Absatz über psychologische Studien drin, die die Wahlkampagnen 1984 in den USA untersucht haben. Herausgekommen ist Folgendes: Es scheint so, als ob sich Fernsehzuschauer in ihrer politischen Entscheidung vom jeweiligen Nachrichtensprecher des TV-Senders, den sie zu der Zeit guckten, beeinflussen lassen haben. Durch Mimik, die Sympathie ausdrückte. So ist das. Weiter will ich das jetzt hier nicht ausführen.

Mittwoch
habe ich mich nach einem missglückten Versuch, mich mit Lea zu treffen, allein auf den Weg in die Stadt gemacht, um nach Winterboots zu gucken. Und auf dem Weg hab ich Justen getroffen, der mich auch glatt begleitete. Dann fing ich an (die Erfahrung dauerte bis gestern an), zu lernen, was das Wort indulgence bedeutet.
Das war so: Wir haben Mittag gegessen in einem kleinen Restaurant Downtown. Nach reichlichem Hauptgericht habe ich gefragt, was eigentlich indulgence bedeutet. Daraufhin winkt Justen die Kellnerin heran und sagt, wir hätten gern Schokotorte zum Dessert. Als die dann kam meinte Justen "Das ist indulgence" Tja. Man gönnt sich was, was man nicht unbedingt braucht. Man kann es übrigens auch mit Völlerei übersetzen^^ Nun ja. Das war es. Aber manchmal muss man sich halt was gönnen.

Donnerstag
war der 11.11.!Aber hier war nix mit Alaaf oder Helau (oder Breetlook @ Lea), nein, hier war Remembrance Day. Am 11. Tag des 11. Monats zur 11. Stunde gedenkt man hier der Gefallenen Soldaten (in Welt- und anderen Kriegen, sowie auf "Friedens"missionen). Dies geschieht zum offiziellen Ende des Ersten Weltkrieges. Vormittags war also draußen der offizielle Gedenkgottesdienst, zu dem Alex und ich gegangen sind. Es wurde die kanadische, wie auch die US-amerikanische Hymne gesungen, gefolgt vom Abfeuern einer echten Kanone. Eine Parade ging durch die ganze Stadt, bestehend aus einer schottischen Militärband, Mounties, "normaler" Armee, Veteranen, usw.! Beim eigentlichen Gedenkakt wird ja normalerweise still gestanden. Aber das sieht man in Kanada offensichtlich nicht so eng. Da wurde Kaugummi gekaut und fleißig rumgehampelt. Is schon anders als in Deutschland!:)
Hier mal ein Bild von den Mounties während der Parade:


Sehen sie nicht lustig aus?Und marschiert sind sie auch ganz witzig.Sie waren zwar direkt hinter dem Trommler aus der Schotten-Formation,aber trotzdem war das mit dem Gleichschritt und im Takt gehen nicht ganz so ihr Ding. Naja, war aber sehr interessant.

Hinterher hat mich Alex dann noch zum Mittag eingeladen (indulgence!schon wieder!) und wir sind nach Hause gefahren. Es hat während der gesamten Prozession übrigens geregnet...Und es war kalt und windig. Aber dank ordentlicher Kleidung ist uns nichts passiert-wir sind trocken und gesund geblieben. :)
Hier ein Eindruck von dem, was Alex gegessen hat :


Abends war die Party der Rocky-Horror-Schauspieler und Justen hat mich eingeladen (sein bester Freund hat nämlich den Rocky gespielt). Also war ich im örtlichen Schwulenclub zum dancen. Es war sehr schön und hat viel Spaß gemacht. Auch wenn es irgendwie merkwürdig ist,wenn um Punkt 2Uhr die Lichter angehen und man gebeten wird, nach Hause zu gehen.

Freitag
bin ich vormittags zum Friseur gegangen und habe mir die Haare färben lassen. Und zwar von der, auf deren Halloweenparty ich auch war. Das war sehr schön und wir haben uns sehr nett unterhalten. Später habe ich dann noch Justen auf Arbeit besucht. Dort hat er mich dann gebeten, einen Cupcake für ihn zu besorgen. Tat ich auch. Und mir auch gleich einen (indulgence!!!). Mhhhhh!! Lecker. ABER reicht auch für die nächsten paar Wochen. Sehr süß und reichhaltig. Hat mir auch als Brunch gereicht.
Abends gab es leider sehr merkwürdiges Essen ohne Geschmack, das Alex und mich eher unbefriedigt hinterließ :)Das wollten wir irgendwie ändern...

Samstag (also gestern)
haben wir uns also mal richtig was gegönnt. Ausschlafen zum Beispiel. Seit wir hier sind, haben wir uns eigentlich immer nen Wecker gestellt und ich glaube, ich bin spätestens um 10 aus dem Bett gewesen (ich will es nicht beschwören...) Aber nicht gestern. Wir haben gaaaanz lang geschlafen und Unikram einfach mal Unikram sein lassen. Abends haben wir dann beschlossen, etwas mit Geschmack zu essen. Beim Griechen! Ohhhh!!!War das lecker!!! Wir wollten mal so richtig schlemmen, nicht nur irgendwelchen komischen Kram, der fastfoodmäßig zusammengewürfelt wird. Also hatten wir eine Vorsuppe. Diese stellte sich als riesige Portion wie bei Oma heraus. Und Alex' Suppe war auch eher ein Hühnerfrikassée. Ich hatte eine typisch griechische Linsensuppe. Mjam mjam! Dann kam der Hauptgang. Ich hatte Lamm. Sauer eingelegt und perfekt gegrillt. Innen rosa, außen knusprig. Zerfiel auf der Gabel. Dazu gab es Reis, eine ordentliche Portion Tsatsiki und griechischen Salat mit frischen Zwiebeln. Nach dem Essen waren wir soooo satt, dass wir eigentlich auch hätten schlafen können. Aber wir hatten nicht mit dem "Chéfe" gerechnet, der uns glatt noch ein Stück Kuchen aufs Haus zukommen lies. Oh mein Gott. Dieser Kuchen bestand aus 80% Sahne, Zimt, Mandeln und Pudding. (INDULGENCE!!!!) Danach waren wir kurz vorm Platzen, aber es ging uns fabelhaft. Wir wollten unsere Knobi- und Zwiebelfahne natürlich nicht für uns behalten und sind deshalb doch glatt noch in einen "Club" gegangen. Hatte ne live-Band, die viel zu laut war und merkwürdiges Publikum- von primitiven Cliché- Amerikanern mit "Mo" (s. letzter Eintrag "Movember") über Mädels um die 20 mit nahezu nichts an, bis hin zu mittelalten Damen in Kostüm und mit aufgedrehten Haaren. Ich fands komisch da. Mal ganz davon abgesehen, dass die Bedienung noch nie was von Martini Bianco gehört hatte und mir doch glatt ein Martini-Glas mit Wodka vollgekippt hat..Ui ui. Offensichtlich sah ich so aus, als könne ich ein Verdauungs"schnäpschen" vertragen.. Aber immerhin hat sie mir ne Olive dazu angeboten. Wie nett. Bäh!
Sind dann schon vor 12 nach Hause gefahren und haben den Abend nett mit der Heute-Show ausklingen lassen.

Heute
war ein ganz normaler Sonntag- Kirche, Skypen, Einkaufen, ein klein wenig was für die Uni tun, und die letzten Wehen des Wochenendes genießen.
Vorhin habe ich mit Cornelia und Jeroen "The Amazing Race" geguckt. Toll, ich finde, diese Show sollte auch ihren Weg ins Deutsche Fernsehen finden.

Jetzt werden wir uns noch mit ein paar Nachrichten versorgen und dann auch bald schlafen gehen, damit ich morgen früh um 8:30 wieder fröhlich, frisch und frei über Shakespeare plaudern kann. Oh ja, ich freu mich ja schon drauf.

Ich möchte mich übrigens an dieser Stelle nochmal selbst beglückwünschen, da "The Tempest" das erste Drama war, was ich JEMALS "on time" gelesen habe, also tatsächlich zu dem Termin, zu dem es zu lesen war. Ich bin ja schon ein bisschen stolz auf mich. Zumal ich ja, wie viele wissen, nicht der allergrößte Shakespeare-Fan bin. :)

Ich sende euch viele liebe Grüße und Küsschen nach Deutschland und in den Rest der Welt, also zum Beispiel nach England und Peru!
Ich denk an euch!
Schreibt mir fleißig Kommentare, ich freu mich immer sehr darüber.

Und zum Schluss noch:
Josi proudly presents: GESUNDES ESSEN IN KANADA (Fanfare...Tusch..Konfetti!)

Der nette Typ da neben mir ist der ehemalige Bürgermeister Ney (in dessen Haus wir jetzt wohnen). Meiner Meinung nach wird ihm unrecht getan, denn er ist der Werbeschildträger des "Restaurants", das direkt neben ihm steht (auf dem Bild nicht zu sehen). Und was gibt es da? Richtig. Leckere, frittierte Marsriegel. Mhhhh.. Da kriegt man doch gleich Appetit.. :( So, das wars dann aber wirklich für heute!

Sonntag, 31. Oktober 2010

Happy Halloween und Prügeleien auf dem Eis

Oh weh, jetzt habe ich schon so lang nichts mehr geschrieben, das wird wohl wieder mal ein langer Eintrag heute. Es ist auch so viel passiert, also los geht es.

Letzte Woche Freitag waren wir auf unserem ersten Eishockeyspiel.Oh,das war aufregend!!!Die Nanaimo Clippers haben gegen Cowichan gespielt und auch gleich nach 3 Minuten das erste Tor geschossen. Nachdem das zweite Tor der Clippers nicht anerkannt wurde,weil ein Spieler zu viel auf dem Eis war, hat ein Spieler aus Nanaimo einen gegnerischen Spieler angespuckt, woraufhin sich die beiden erstmal geprügelt haben. Die Schiedsrichter sind auch gleich hin, damit sie das Spektakel aus der Nähe betrachten konnten..Denn eingeschritten sind sie nicht. Nanaimo hat die Prügelei verloren, weshalb dann unser Spieler sofort eine Zeitstrafe bekommen hat, während der andere nur wegen Unsportlichkeit angemahnt und später vom Feld genommen wurde.Also der Clippers-Spieler wurde natürlich auch deshalb härter bestraft, weil er angefangen hatte.. Nach einem sehr guten ersten Drittel für Nanaimo, hat dann die gegnerische Mannschaft im zweiten und dritten Drittel aufgeholt. Und ca. 10 Sekunden bevor die Nachspielzeit im dritten Drittel um war,hat es Nanaimo noch geschafft, den Ausgleich zu schießen. Freude in der kompletten Halle (bis auf die Muttis hinter uns,die für Cowichan waren..buuuh!) und die Ansage, dass nochmal 5 Minuten nachgespielt werden. Okay,also ab in die Verlängerung, das Spiel wurde echt immer spannender und rasanter und damit auch mein Puls.. Meine herren, war das aufregend. Und dann war nach 5 Minuten immernoch kein Tor gefallen, also wurde drei gegen drei gespielt mit "golden goal" (das heißt bestimmt beim Eishockey anders,aber ihr wisst ja,was gemeint ist).Und dann hat Nanaimo es geschafft, den Puck abzuwehren vor dem eigenen Tor und im Konter ein Tor zu schießen (sagt man überhaupt schießen?Ein Tor schlagen hört sich aber auch komisch an...Mhh..). Also war das Spiel aus und Nanaimo war (fast) Weltmeister.

Strafen gab es übrigens ganz viele, wie beim Handball Zeitstrafen, für die lustigsten Sachen. Einmal hat der Hallensprecher durchgesagt, dass ein Spieler betraft wurde, weil er gemein war. Putzig!!
Weil Oktober ja Brustkrebsmonat ist, trug die gesamte Mannschaft übrigens Trikots in weiß und pink, sowie pinke Schnürsenkel und pinke Werbung auf den Hosen. Das pinke Schleifchen steht für breast cancer awareness, so wie das rote Schleifchen für Aids awareness steht (mir fällt momentan leider kein passender deutscher Begriff ein.Tut mir Leid). Normalerweise sind die Clippers nämlich in Weiß- Schwar- Orange gekleidet..
So haben Alex und ich auf jeden Fall unser erstes Eishockeyspiel erlebt und ich muss sagen, dass es mir schon gefallen hat. Aber es ist doch ziemlich brutal und ich hatte natürlich auch keine Ahnung von den Regeln und war manches Mal schon verwundert, wenn der Puck mit den Händen gefangen wurde und aufs Eis gelegt zum weiterspielen.
Spannend war es in jedem Fall, es hat mich genauso aufgeregt wie ein spannendes Handballspiel. Also ein guter Ersatzsport zum angucken hier :)


Letzten Samstag waren wir dann, auch von der Uni aus, auf Gabriola Island, eine der größeren Inseln, die zum "Bezirk" von Nanaimo gehören. Die Tour wurde geführt von Nadine, einer Deutschen, die von 2 Jahren hier her kam, um zu studieren und sich jetzt in der Students' Union engagiert (nicht arrangiert ;) ). Außer ihr waren noch 9 weitere Deutsche mit von der Partie, sowie 1 Inder, 2 Holländer und 2 Koreaner. Es war wirklich eine lustige Fahrt. Wir sind mit dem Kleinbus der Uni zur Fähre gefahren und dann rüber nach Gabriola geschippert, wo dann Nadine durch die Gegend gebrettert ist, anders kann man es gar nicht sagen :) Wir hatten aber viel Spaß und haben uns großartige Natur angeschaut. Eine tolle Insel! Es hat zwar ein wenig geregnet, aber dadurch verlieren durch Wellen geformte Sandsteine ihren Charme nicht.
Abends ging es dann mit der Fähre zurück nach Nanaimo, wo wir dann schnell nach Hause gefahren sind, ich dann fix geabendbrotet und mich ein bisschen frisch gemacht hab, um dann wieder loszugehen, denn Monja (auch aus Deutschland) hatte anlässlich ihres Geburtstages zum Singstar-Spielen eingeladen. Das war echt lustig, aber nach einiger Zeit haben alle die Lust am Singen verloren. Nur Lea und ich nicht. Also haben wir weitergeträllert und hatten unseren Spaß :)

Den ganzen Sonntag haben Alex und ich dann damit verbracht, jeweils ein Essay (oder auch SA :D) für unseren First-Nations-Kurs zu schreiben. Haben wir dann nach intensiven 8 Stunden auch geschafft und konnten das Montag abgeben :) Die Uniwoche war stressig, weil ja Midterms anstanden und wir viel lernen und noch mehr abgeben mussten,als sonst. Ich habe meine Midterms jetzt soweit alle geschafft und hab demnach auch wieder mehr Zeit zum bloggen, Alex muss morgen noch einen schreiben. Auf mein in-class-essay habe ich ein A bekommen, was mich schon wirklich stolz macht.Die anderen Midterms bekomme ich noch wieder. Einen bestimmt morgen, aber auf Philosophie muss ich bestimmt noch 2 Wochen warten.
In der Woche hab ich dann doch noch jemanden gefunden, der mich mit auf eine Halloweenparty nimmt,also habe ich meine freie Zeit am Mittwoch und Donnerstag und Freitag damit verbracht, ein Kostüm zusammenzubasteln. Am Ende war ich dann ein 80's-Girl. Es gibt leider kein Foto von mir, da ich zwar eine Kamera dabei hatte,diese aber nicht benutzt habe. Gestern war dann besagte Party. Ich bin vorher noch zu Justen gefahren und wir haben zusammen gekocht.Es kamen auch noch zwei Freundinnen von ihm und haben mit uns gegessen. Es gab Knobibrot, Spaghetti und Salat. War sehr lecker, sehr knoblauchhaltig(unser Schutz gegen Vampire) und sehr lustig. Nach dem Essen sind dann Staci und Becca gefahren und Justen hat meine Haare wiederhergestellt, die der Regen zerstört hatte und sich dann selbst umgezogen. Dann gings spontan mit dem Taxi zu seiner Freundin, in deren Haus die Party war, da es draußen inzwischen wie aus Eimern goss.Dort angekommen trafen wir dann auf viele Videospiel-Gestalten wie Peach oder auch Link aus den Zelda-Spielen. Auch war da ein Typ, der einen braunen Auzug trug und ein Schild um den Hals, das die Startseite von Google zeigte. Er wusste selbst nicht, was er darstellt, aber es war kreativ. Außerdem waren auch eine Katze, ein Panda (wie gruselig, aber ich kann mich ja nicht beschweren) und ein Hippie da, sowie viele weitere Gestalten.. Es geht hier an Halloween übrigens nicht darum,besonders gruselig auszusehen. Nicht unbedingt jedenfalls. Es wird hier mehr so wie Fasching gefeiert, dass sich jeder als irgendwas verkleidet, nicht nur auf Grusel beschränkt.
Es war in jedem Fall ein lustiger Abend, den ich sehr genossen habe. Peach und Link haben mir dann gleich gesagt, dass ich sowas von cool bin, dass sie auf jeden Fall wieder was mit mir machen wollen. Vielleicht sprach da auch der Alkohol, aber ich hab mich gefreut, endlich mal echte Kanadier kennenzulernen und nicht immer nur Deutsche (obwohl ich die ja auch mag).
Heute habe ich den Großteil des Tages im Bett verbracht. Kirche war heut sehr lustig, da einige Kinder verkleidet zum Gottesdienst kamen. Und ihre Mama auch. Die war ein Pirat mit Augenklappe und aufgemaltem Bart. Sehr witzig. Ich denke nicht, dass das bei uns möglich wäre. Es wurde auch kurz erwähnt, dass heute Reformationstag ist und dass Martin Luther ein Held war. Ja, da habe ich mich doch gefreut. :)

Diese Woche steht bis jetzt noch nichts an, aber wer weiß,was sich ergibt?
So viel jedenfalls zur letzten Woche und unseren Abenteuern hier. Wir genießen es noch immer sehr, auch wenn die Uni zur Zeit ein bisschen stressig war!Egal!

Ab jetzt wird wieder regelmäßiger gebloggt, wahrscheinlich bis ich meine ganzen Paper schreiben muss, dann könnte es wieder ein bisschen dünner werden. Aber das ist ja noch ein bisschen hin.

Fotos lade ich später hoch.
Fühlt euch lieb gedrückt.Ich denk an euch!!

PS: Saad zieht übrigens am Freitag aus, unter anderem weil er "immer" abwaschen muss und ihm das stinkt. Nun ja, so ist das nun mal. Schade eigentlich, aber so muss ich jetzt nicht mehr 40 Minuten darauf warten, dass ich ins Bad kann, weil jemand so lang duscht..